Der Geist des Berges umfängt mich, hüllt mich ein in seinen dunklen, kalten Mantel. Die Welt um mich verdüstert sich, wird grau, milchig, schleierhaft. Undurchdringlich, alles gleich.

Dicht vor mir weicht das Grau ein wenig auf, wird dünner, lichter. Ich erkenne Grün. Nicht nur ein Grün, viele Grüne. Heller und dunkler, greller und matter, strahlender und gediegener. Tendenzen sind wahrzunehmen, Farben, die an Grenzen kratzen, als wollten sie aus ihrem Spektrum fliehen, die doch bleiben, im Grün. Der Grenzen sind viele, zu Gelb, zu Blau, zu Braun, zu Rot. Verführerisch, verlockend, verzaubernd – unzugänglich wie der verbotene Wald.

Vor mir in all dem Grün steht er, der Baummann, sieht mich an, aus Augen groß wie ein Stamm einer Eiche von zehn Jahren. Ich höre seine Stimmen, getragen, nicht von Luft, etwas viel Tieferes verbindet uns, ist zwischen uns, bringt uns zusammen.

So nehme ich wahr, was er mir verrät, ohne sagen zu können, mit welchem meiner Sinne. Mit allen? Mit keinem? Mit dem Denken? Ich weiß es nicht – egal.

Er erzählt mir von den vielen Jahrtausenden, von den Äonen, in denen alle Tiere und Pflanzen, alles Leben und alle Elemente im Gleichgewicht lebten, im zauberhaften Gleichgewicht des Planeten. Wir befinden uns in einer kurzen Phase des Ungleichgewichts. Derer gab es viele, jedes Mal mit großem Leid. Doch jedes Mal gelang es Gaia, die Waagschalen auszugleichen. Fühle es, spüre es, lass es zu, wir werden wieder Eins, Eins mit der Welt, mit Gaia, Mama Gaia. Alles wird verbunden wird Eins, geht auf in einer, in Gaia, alles wird Gaia, alles ist Gaia, Mama Gaia.