Selbstliebe leben

Schlagwort: Achtsamkeit

Dein Liebevolles Wesen hilft dir deine Ängste zu überwinden

„Ich bin dein Liebevolles Wesen. Ich helfe dir, deine Ängste zu überwinden und gebe dir, was du brauchst!“, sagte die Gestalt, die vor Monika stand.

Monika blickte nach unten. Der Felsvorsprung vor ihr wurde immer schmaler, bis er zu einer Brücke zusammenlief, die nur wenig breiter war als Monikas nebeneinandergestellte Füße. Der Abgrund war so tief, dass Monika den Boden nicht erkennen konnte.

Vielleicht lag dies aber auch daran, dass sie sich kaum über den Rand zu blicken traute. Zu groß war ihre Höhenangst. Diese hatte sie seit ihrer Kindheit.

Sie kann sich noch an jedes Detail erinnern. Sie hatte mit ihren Freundinnen im Garten ihrer Großeltern gespielt. Die Frühlingssonne war gerade dabei Pflanzen und Tiere aus der winterlichen Starre zu erwecken und die letzten Schneereste zu schmelzen. Es war der erste richtig schöne Tag des Jahres, der die Kinder wie der Bannspruch einer Hexe nach draußen zog.

Sie spielten Räuber und Gendarmen, jagten sich über die Wiese oder versteckten sich hintern den vielen Obstbäumen und Sträuchern, die ihnen jedes Jahr süße Köstlichkeiten bescherten.

Die Freude vor der Angst

„Ich mag nicht mehr Räuber spielen, lasst uns klettern“, sagte Maria, während sie schon auf einem Ast über dem Kopf ihrer Freundinnen saß.

„Au ja, ich liebe Klettern!“, sagte Jutta und griff mit ihren Händen nach den untersten Ästen. Schnell gewannen die Mädchen an Höhe.

Monika stand noch zwischen den knorrigen Wurzeln des Baumes, die hi und da aus der Erde ragten. Ihre Hände lagen auf den Ästen, an denen auch ihre Freundinnen sich hochgezogen hatten, aber sie wusste noch nicht, wie sie da hochkommen sollte.

„Komm schon hoch Monika!“, rief Maria, die inzwischen gut zwei Drittel der Höhe des Baumes überwunden hatte. „Stütz dich einfach mit den Füßen am Stamm ab und zieh dich mit den Händen hoch. Das ist ganz einfach!“

Ganz einfach, wenn man es kann, dachte Monika. Aber sie wollte nicht doof nach oben blicken, während ihre Freundinnen von oben herab lachten. Sie machte einen Satz, presste das linke Bein gegen den Stamm und zog sich mit aller Kraft nach oben. Nach kurzer Anstrengung gelang es ihr, das rechte Bein über den Ast zu schwingen, an dem sie sich festhielt. Sie zog ihren Körper nach, fand halt und saß schließlich auf dem Ast.

Das Glück des ersten Erfolges zog ihre Mundwinkel nach oben. „Ich komme“, rief sie ihren Freundinnen zu. Nun lagen die Äste enger beisammen. Es handelte sich wirklich um einen guten Kletterbaum. Schnell schloss Monika zu ihren Freundinnen auf.

Die Angst befällt sie

Die vier Mädchen hatten bald einen guten Sitzplatz im Baumwipfel gefunden. Von dort aus konnten sie den gesamten Garten und die Felder ringsum überblicken. Sogar auf den Balkon am Haus von Monikas Großeltern konnten sie von hier aus ohne Probleme sehen.

Sie plauderten und scherzten, neckten sich und lachten zusammen. „Hier oben ist es langweilig, ich will Radfahren“, sagte Jutta und klettere schon wieder nach unten.

„Gute Idee!“, sagte Hilde und folgte ihr. Maria tat es ihr gleich. Schnell hatten die drei den Boden erreicht und rannten in Richtung Einfahrt, wo sie ihre Fahrräder abgestellt hatten.

„Hey, wartet auf mich!“, rief ihnen Monika hinterher. Sie saß immer noch in der Astgabel, die sie gerade noch für den besten Ort der Welt gehalten hatte. So entspannt konnte man darinsitzen, fast liegen und den herrlichen Rundumblick genießen.

Beim Blick nach unten fand sie die Astgabel nicht mehr so großartig. So weit weg vom festen Boden. Und irgendwie auch ziemlich wackelig. Sehr wackelig!

Mit beiden Händen umklammerte sie die Äste. Die Welt verlor ihre Festigkeit. Es fühlte sich an, als zogen Wellen durch sie hindurch, brachten alles ins Wanken, immer stärker, immer heftiger.

Monika konnte sich nicht bewegen. Fester und fester umklammerte sie die Äste, ihre Fingernägel schnitten in die Rinde. Tränen liefen über ihre Wangen. Sie wollte rufen, doch es drang nur leises Wimmern aus ihrer Kehle.

Verfestigung und Übertragung der Angst

Sie konnte nicht sagen, wie lange sie reglos in der Astgabel ausharrte. Irgendwann kamen ihre Freundinnen wieder ums Haus und sahen, dass sie immer noch hoch oben im Baum saß. Auch auf Zurufe hatte Monika nicht reagiert. Deswegen hatten die Freundinnen Monikas Opa geholt, der mit der großen Leiter zu ihr hinaufstieg und sie herunterholte. Es dauerte mehrere Stunden, bis sich die Panik in ihr wieder einigermaßen legte.

Von diesem Tag an hatte Monika Angst vor der Höhe, wobei Höhe eigentlich übertrieben ist. Es bereitete ihr bereits Probleme, auf einen Stuhl oder eine zweistufige Klappleiter zu steigen. Immer wenn die Entfernung ihrer Augen zum Boden größer war als gewohnt, begann sich die Welt aufzulösen, in Wellen und Strudel überzugehen. Monika musste sich dann festklammern, konnte sich nur mit Mühe wieder besinnen und hinabsteigen auf den sicheren Untergrund.

Auch später mit ihren Kindern war es ihr nicht möglich etwas mitzumachen, das mit Höhe zu tun hatte. Sie konnte nicht mit ihnen in einen Kletterwald, auf einen Baumwipfelpfad oder ein Klettergerüst. Nicht einmal auf eine Rutsche konnte sie mit ihnen steigen.

Dabei war es egal, ob der Untergrund wackelig oder stabil war. Auch einen schmalen Weg beim Wandern konnte sie nicht überwenden. Ebenso wenig konnte sie auf einen Aussichtsturm. Alles, was mit Höhe zu tun hatte, wo auch nur im Entferntesten die Möglichkeit bestand, zu fallen, war für sie unmöglich.

Konfrontation mit der Angst

Und nun stand sie da, vor dem Abgrund, so tief, dass sie den Boden nicht erkennen konnte. Nur eine schmale Brücke, kaum so breit wie ein DIN-A4-Blatt. Wäre die Brücke überhaupt stark genug, um Monikas Gewicht zu tragen? Sie wusste, dass ihr Übergewicht eine Gefahr für ihre Gesundheit darstellte, aber an eine einstürzende Brücke hatte sie dabei bislang nicht gedacht.

Auf der anderen Seite der Brücke konnte sie den rettenden Ausgang sehen, der sie ins Tageslicht führen würde. Hinter ihr lag die Höhle, die sie durchquert hatte, ihre Höhle der Angst und des Schreckens. Alles, wovor sich Monika fürchtete, war in dieser Höhle zusammengekommen.

Die Undurchdringliche Dunkelheit, die sich wie ein schwarzes Tuch aus Flies über ihre Augen gelegt und es unmöglich gemacht, irgendwas zu erkennen.

Spinnen Angst überwinden

Das Pfeifen und Heulen, das aus allen Richtungen zu kommen schien. Handelte es sich dabei um ein Tier? Fledermäuse? Ratten? Einen Wolf? Oder etwas viel unheimlicheres, unvorstellbares? Monika wollte gar nicht darüber nachdenken.

Zudem hatte es vor allerlei krabbelnden Tieren gewimmelt. Spinnen, die nicht nur versuchten, an Monika emporzuklettern, sondern die auch immer wieder quer durch die Höhle ihr Netze gesponnen hatten, in die Monika blind durch die Dunkelheit ohne Vorwarnung hineinlief. Überall an ihr hingen sie – an ihren Händen, ihren Schultern, ihren Beinen, ihrem Hals, sogar in den Haaren.

Als wäre das nicht schon schlimm genug gewesen, waberte durch die gesamte Höhle der süßlich-fahle Geruch verwesenden Fleisches. Wie viele tote Tieren mochten in der Höhle liegen? Waren es nur Tiere?

All dies hatte Monika hinter sich gebracht, alle ihre kleineren Ängste überwunden. An ihrer größten Angst drohte sie nun zu scheitern. Höhe war für sie unüberwindbar. War es die Höhe oder die Angst zu fallen? Egal. In jedem Fall stand die Angst zwischen ihr und dem Ausgang. Sie musste sich ihr stellen, wollte sie dem Verlies des Schreckens entkommen.

Die Angst wird übermächtig

In winzigen Tippelschritten bewegte sich Monika in Richtung der Brücke. Der Abgrund links und rechts davon wurde immer größer. Ihre Hände hatte sie zur Seite gestreckt, griff immer wieder aus, als suche sie Halt. Halt, den es nicht gab. Neben ihr war nichts als Leere.

Tränen stiegen Monika in die Augen, sie stieß ein leises Wimmern aus. Unkontrolliert. Eine nicht unterdrückbare Reaktion ihres Körpers.

Verzweiflung breitete sich in ihr aus. Sie begann zu zittern, zu schwitzen, zu hyperventilieren. Sie spürte ihr Herz bis unter ihr Kinn schlagen.

Wie sollte sie das nur schaffen? Wie sollte sie nur ihre unendliche Angst vor der Höhe überwinden, auf dieser schmalen Brücke? Sie musste doch aus dieser Höhle kommen? Nur wie?

Sie hatte den Impuls sich einfach zu setzen, sich zusammen zu kauern wie ein Embryo, sich zu verpuppen in einem eingebildeten Kokon und einfach der Welt zu entfliehen.

Das Liebevolle Wesen

Gerade als sie zu Boden gehen wollte, sah sie einen Lichtschein vor sich. Es war nicht das Licht des Höhleneingangs. Es hatte einen unnatürlichen, hellblauen Schimmer.

Die Intensität des Lichts änderte sich immer wieder leicht. Es schien, als würde das Licht atmen, atmen in einem ruhigen, entspannten und ausgeglichenen Rhythmus.

Monika richtete sich wieder auf, konzentrierte sich auf das Licht. Unwillkürlich passte sie ihren Atem dem Rhythmus des Lichts an. Langsam floss ihr Atem. Sie spürte, dass sie ruhiger wurde. Das Zittern ließ nach.

Plötzlich nahm sie wahr, dass es sich nicht nur um ein Licht handelte, das vor ihr erschienen war. In der Mitte des Lichts erkannte sie eine Person.

Nein, es war keine Person. Das Wesen war größer als ein Mensch. Es schien einen Mantel gekleidet zu sein. Einen Mantel mit Kapuze. Nein, es war kein Mantel. Vielmehr wirkte es wie eine Kutte, eine Mönchskutte.

Die Mönchskutte wehte sanft hin und her als würde ein lauer Sommerwind sie bewegen. Jetzt registrierte Monika, dass weder Hände noch Füße aus Kutte ragten. Waren sie verdeckt oder hatte das Wesen keine?

Unter der Kapuze erkannte Monika ein Gesicht. Es schien das Gesicht einer Frau zu sein, einer jungen Frau. Kinn und Kiefer waren sanft gerundet, die Wangen leicht geschwungen wie die Flügel eines Vogels.

Die Augen lagen tief in ihren Höhlen, dunkel wie der Nachthimmel. Dennoch schienen sie zu strahlen. Konnte schwarz strahlen?

So ein Wesen hatte Monika noch nie gesehen. Sie überlegte, ob es sich um den Tod handelte, der sie nun holte. Dennoch verspürte sie keine Angst. Im Gegenteil, sie wurde immer ruhiger und entspannter. Ihr war, als würde sich Wärme in ihr ausbreiten, eine Wärme, die tief aus ihrem Inneren kam.

„Wer bist du?“, fragte Monika.

„Ich bin dein Liebevolles Wesen. Ich bin deine Selbstliebe!“

Deine Angst lähmt dich, lässt dich erstarren. Deine Selbstliebe lässt dich handeln, lässt dich die Zukunft erschaffen, die du dir wünschst.

Das Liebevolle Wesen hilft die Angst zu überwinden

„Woher kommst du?“

„Ich komme aus deinem Inneren, ich bin immer da, ich bin für dich da, ich helfe dir.“

„Warum habe ich dich noch nie gesehen?“

„Weil ich zu schwach war. Ich war nur ein schwaches Glimmen in deinem Herz. Deine negativen Gedanken waren zu stark.“

„Warum bist du dann jetzt hier?“

„Du hast deine Achtsamkeit und dein Selbstwohlwollen gestärkt, hast gelernt, Leid zu akzeptieren. Du hast gelernt, dich selbst zu lieben. Mit all dem hast du deine Selbstliebe gestärkt, hast du mich gestärkt. Nun bin ich stark genug, für dich da zu sein, dir zu helfen.“

„Hilfe kann ich gerade gut gebrauchen. Ich habe solche Angst vor diesem Abgrund.“

„Ich weiß, ich bin für dich da, ich helfe dir.“

Monika spürte, dass es um sie herum wärmer wurde, als würde jemand einen Arm um sie legen, sie halten, sie umarmen.

„Wie kannst du mir helfen? Du kannst mich doch nicht halten“, sagte Monika.

„Das ist richtig. Ich gebe dir Mut und spreche dir gut zu. Ich helfe dir zu handeln, denn das ist das entscheidende. Deine Angst lähmt dich, lässt dich erstarren. Deine Selbstliebe lässt dich handeln, lässt dich die Zukunft erschaffen, die du dir wünschst.“

Der Weg aus der Angst

„Schau nur mich an und setze langsam einen Fuß vor den anderen. Ich bin bei dir!“, sagte das Liebevolle Wesen.

Monika holte tief Luft, setzte dann ihren linken Fuß nach vorne. Ihr Fuß stand nun direkt am Übergang zur Brücke. Gleich würde sie den breiten, sicheren Untergrund verlassen.

„Trau dich, ich bin da“, sagte das Liebevolle Wesen.

Monika setzte den rechten Fuß nach vorne. Sie bewegte sich langsam und bedächtig, wie in Zeitlupe.

Obwohl sie nun auf der kaum 30 cm breiten Brücke stand, war sie ruhig. Kein Zittern, kein Schwitzen. Sie lächelte ihr Liebevolles Wesen an, blieb mit ihrem Blick fest in dessen Gesicht.

Schritt um Schritt arbeitete sie sich nach vorne.

Enge Brücke

Als sie etwa ein Drittel der Brücke gegangen war, fühlte sich Monika leicht und frei. Sie hatte Mut gefasst, beschleunigte ihre Schritte. Links, rechts, links ging sie weiter. Dann setzte sie ihren rechten Fuß zu nah an die Kante der Brücke. Sie rutschte ab, ihr linkes Bein knickte ein.

Ruckartig warf sie ihren Oberkörper nach vorne, stützte sich mit beiden Händen auf der Brücke ab, konnte sich gerade noch halten.

Ihr Atem setzte einen Moment aus, bevor er wieder zu einem Hyperventilieren wurde. Blutdruck und Puls schnellten in die Höhe, ihr Herz schien aus ihrem Körper springen zu wollen. Tränen rannen über Monikas Wangen.

Dein Liebevolles Wesen ist in der Angst bei dir

„Alles ist gut, du bist sicher. Du schaffst das. Ich bin bei dir“, hörte sie die Stimme des Liebevollen Wesens.

Sie hob den Blick, sah wieder in das Gesicht des Liebevollen Wesens.

„Sieh mich an“, sagte es. „Schau mir in die Augen und vertraue mir. Ich lasse dich nicht allein. Lass uns gemeinsam drei tiefe Atemzüge nehmen. Sie werden dich beruhigen.“

Gemeinsam mit dem Liebevollen Wesen atmete Monika dreimal tief ein und aus. Sie spürte, wie sich ihr Herzschlag wieder verlangsamte, die Intensität nachließ. Ruhe breitete sich in ihr aus, ihr Körper entspannte sich.

„Zieh dein rechtes Bein wieder hoch und richte dich langsam auf. Du kannst das“, sagte es.

Behutsam tat Monika wie ihr geheißen. Ganz langsam richtete sie sich auf. Ihr Blick blieb bei ihrem Liebevollen Wesen.

„Vergiss die Achtsamkeit nicht. Ein achtsamer Umgang mit dir und deiner Umgebung ist ebenso wichtig wie die anderen Elemente der Selbstliebe. Achte auf dich, achte auf den Weg.“

Monikas Angst war nicht verschwunden, aber sie war von einem Ungeheuer, das alles und jeden dem Erdboden gleich macht, zu einem angeketteten Schäferhund geworden, der aufmerksam in der Ecke sitzt, bei Gefahr Laut gibt und ansonsten seinem Frauchen aufs Wort folgt.

Neuer Mut

Das Liebevolle Wesen hatte Recht. Monika war übermütig geworden, hatte nicht mehr auf den Weg geachtet. Dabei war dies das erste, das sie in ihrem Meditationskurs gelernt hatte: Achtsamkeit, die Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt.

Als sie wieder aufrecht auf der Brücke stand, schloss sie ihre Augen und machte sie einen tiefen, bewussten Atemzug. Sie öffnete die Augen wieder, richtete den Blick auf ihre Liebevolles Wesen und ging weiter.

Bei jedem Schritt setzte sie ihren Fuß ganz bewusst auf den Boden. Erst wenn sie sicher stand, hob sie den anderen Fuß nach vorne und setzte dann diesen ebenso auf.

Schritt für Schritt arbeitete sie sich weiter. Die Sicherheit kehrte zurück, dennoch behielt sie ihre Achtsamkeit bei.

Mit jedem Schritt fühlte sich Monika mehr mit ihrem Liebevollen Wesen verbunden. Sie spürte seine Wärme, seine Präsenz, seine Liebe. Sie fühlte sich sicher und geborgen.

Monikas Angst war nicht verschwunden, aber sie war von einem Ungeheuer, das alles und jeden dem Erdboden gleich macht, zu einem angeketteten Schäferhund geworden, der aufmerksam in der Ecke sitzt, bei Gefahr Laut gibt und ansonsten seinem Frauchen aufs Wort folgt.

Mit den kleinen Schritten schaffte es Monika schließlich über die Brücke, die in ein breites Plateau vor dem Höhlenausgang überging. Ihr Liebevolles Wesen umfing sie, schenkte ihr eine liebevolle Umarmung, bevor Monika durch es hindurchglitt und auf den Ausgang zusteuerte.

Erfüllt vom Glück, zufrieden und Stolz verließ Monika die Höhle und trat auf eine saftig grüne Wiese, auf der Tulpen, Primeln und Narzissen in ihrer ganzen Farbenpracht erstrahlten. Die Sonne strahlte ihr ins Gesicht, der frische Duft der Blumenwiese stieg in ihre Nase. Sie atmete tief ein, schloss die Augen, genoss den Moment und war einfach glücklich.

Zurück in ihre Umgebung

„Bereite dich langsam darauf, vor, diese Meditation zu beenden“, sagte Karsten. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Und wenn du so weit bist, kehre wieder ganz in deine Umgebung zurück.“

Monika öffnete die Augen, nahm das Gelb, Grün, Rot und Blau der Gebetsfahnen an den Wänden wahr. Langsam wurde sie sich gewahr, wo sie war: Im Kursraum des Meditationslehrgangs. Um sie herum saßen im Halbkreis neun andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer, im Zentrum des Halbkreises saß Karsten, der Meditationslehrer. Er lächelte in die Runde.

Monika blinzelte noch einige Male, um sich wieder an die Helligkeit zu gewöhnen, streckte ihre Arme so weit sie konnte nach oben, holte noch einmal tief Luft. Sie fühlte sich ein wenig müde, vor allem aber leicht und wohl, genoss den Moment.

„Meditationen wie diese“, hörte sie Karstens Stimme, „in denen ihr mit euren schlimmsten Ängsten konfrontiert werdet, können euch helfen, eure Ängste zu überwinden. Je öfter ihr dies wiederholt, desto kleiner wird eure Angst. Das Liebevolle Wesen kann euch auch im Alltag helfen. Ihr wisst nun, wie euer Liebevolles Wesen aussieht und könnt es in eurem Geist immer zu euch holen, wenn ihr euch in einer herausfordernden Situation befindet. Es ist immer bei euch. Bis zum nächsten Mal. Liebt euch selbst!“


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Blog-Archiv

Was bewirkt Meditation?

Was bewirkt Meditation?

„Was bewirkt Meditation eigentlich?“, fragte Holger.

„Es beruhigt und entspannt mich“, antwortete Monika.

„Beruhigen und entspannen, ist das alles?“

„Wie, ist das alles? Was meinst du?“

„Na, Meditation machen doch vor allem buddhistische Mönche. Die wollen sich doch nicht nur ‚beruhigen und entspannen‘. Die wollen doch ins Nirvana.“

„Naja, schon. Es gibt halt unterschiedliche Formen der Meditation. Ich will ja kein Mönch werden. Mir geht es darum, mir etwas Gutes zu tun. Und ich habe das Gefühl, dass Meditation das macht.“

„Aber das kannst du doch auch zu Hause. Hast du doch diese Woche schon gemacht, mit diesen Videos.“

„Ja, schon. Das ist auch gut. Aber ich will es eben noch besser verstehen, mehr darüber wissen. Vielleicht auch andere Formen der Meditation kennenlernen. Deswegen will ich den Kurs machen.“

„Und dann kannst du mir richtig erklären, was Meditation bewirkt?“

„Genau. Und vor allem kann ich beim Kurs in Ruhe meditieren. Das kann ich zu Hause nicht, mit euch drei“, sagte Monika und grinste Holger an.

„Du könntest in meinen Bastelraum gehen“, schlug er vor.

„Klar, sehr entspannt zwischen Metallschienen, Lötkolben und Monitoren. Perfekte Meditationsumgebung.“

„Also, ich kann dort gut entspannen.“

„Danke, ich bevorzuge eher Klangschalen und Gebetsfahnen.“

„Okay, verstehe. Ich wünsche dir viel Spaß beim Kurs. Auch, wenn 200 Euro schon wirklich…“

Monika schlug Holger leicht mit der Hand auf den Oberarm. „Was kosten die Sachen für deine Roboter?“

„Schachmatt. Viel Spaß. Ich liebe dich!“

„Danke! Ich dich auch!“

Begrüßung zur Einführung in die Meditation

„Schön, dass du da bist!“, begrüßte Karsten Monika.

„Schön, dass ich hier sein kann.“

„Sehr gut, ‚hier sein‘ ist wichtig bei der Meditation“, sagte Karsten mit einem Lachen. „Aber dazu später mehr. Komm erstmal rein und setz dich.“ Mit einer einladenden Geste zeigte er auf einen Tisch in der hinteren Ecke des Raumes.

„Ah, gut, es gibt normale Stühle. Ich hatte schon befürchtet, ich muss die ganze Zeit auf so einem Kissen sitzen“, sagte Monika und zeigte auf die Meditationskissen, die wie beim letzten Mal auf Matten in einem Halbkreist verteilt waren.

„Nein, keine Angst. Es geht hier um Meditation, nicht um Folter.“ Die beiden lachten und setzten sich an den Tisch.

„Wie besprochen, gebe ich dir noch eine kurze Einführung in die Meditation, da du bei der ersten Sitzung ja nicht dabei sein konntest, dies aber wichtig ist, um das Selbstliebekonzept zu verstehen.. Ich erkläre dir, was Meditation ist, was Achtsamkeit ist, was du beim Meditieren beachten solltest, was Meditation bewirkt…“

„Sehr gut“, unterbrach Monika Karsten, „das wollte mein Mann nämlich wissen.“

„Dann wirst du es ihm heute Abend erklären können. Aber es geht um dich. Wie gesagt: du kannst nur für andere da sein, wenn du dich um dich selbst kümmerst, du dir selbst Gutes tust. Hast du ihm das auch gesagt?“

„Ja, er hat gesagt, das könne ich auch, indem ich mir entspannt einen Liebesfilm anschaue oder so.“

Karsten lachte. „Das kenne ich. Das hören viele Teilnehmerinnen von ihren Partnern. Das ist normal für jemanden, der Meditation nicht kennt. Vielleicht schaffen wir es ja, dass er auch zu meditieren beginnt.“

„Holger? Niemals!“

„Du würdest dich wundern. Aber jetzt geht es nicht um Holger, sondern um dich. Bevor wir inhaltlich einsteigen, machen wir eine kurze Entspannungsübung, um anzukommen.“

„Gerne.“

„Gut, wir kehren uns zwei Minuten nach innen und lassen alles los, was uns belastet. Einfach zwei Minuten Ruhe und auf den Atem konzentrieren. Am besten schließen wir dabei die Augen.“

Was ist Meditation?

Nach zwei Minuten schlug Karsten sanft eine Klangschale und holte Monika damit zurück. „Wie fühlst du dich nun?“, fragte er.

„Entspannt und bereit.“

„Sehr gut, fangen wir an. Bevor wir uns anschauen, was Meditation bewirkt, was ist Meditation eigentlich? Das lässt sich gar nicht so leicht beantworten. Meditation ist unglaublich vielfältig. Mal ist sie mehr, mal weniger mit Religion verbunden, man kann Meditation in Ruhe im Sitzen oder wie beim Yoga und Tai-Chi in Bewegung ausführen. Sogar im Gehen. Deswegen gibt es auch keine allgemeingültige Definition von Meditation[1]. Ich kann nur sagen, was ich darunter verstehe. Für mich ist Meditation das Richten von Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Objekt.“

„Auf welches Objekt“, fragte Monika.

„Ein Meditationsobjekt. Das kann im Grunde alles sein. Irgendetwas, auf das du deine Aufmerksamkeit richtest. Zum Beispiel eine Kerze, ein Baum, dein Körper, ein Körperteil oder, wie in der Übung, die wir gemacht haben, deinen Atem.“

„Mein Atem als Meditationsobjekt?“

Atem Meditationsobjekt

„Ja, genau. Mit dem Atem ist es sogar am einfachsten. Du hast ihn immer bei dir und du musst dich nicht besonders anstrengen, ihn wahrzunehmen. Wenn ich dir dagegen sage, nimm deinen Bauchraum wahr, kann es sein, dass du einfach nichts spürst.

Das ist in Ordnung, gerade für Anfänger aber oft unbefriedigend. Den Atem hingegen kannst du immer spüren. Und das hin und her von Ein- und Ausatmung erleichtert es, aufmerksam zu bleiben“, erklärte Karsten.

„Warte. Meditation ist also nicht mehr als das Richten von Aufmerksamkeit auf ein Objekt?“

„Genau. Das ist alles. Ein bewusstes Richten der Aufmerksamkeit.“

„Und was bewirkt das nun?“

Steigerung der Achtsamkeit

„Vor allem steigert Meditation deine Achtsamkeit“, antwortete Karsten.

„Ah ja, meine Achtsamkeit. Und was genau ist das jetzt?“

„Achtsamkeit bedeutet, mit seiner gesamten Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Moment zu sein. Bewusst, ohne zu urteilen. Es ist eine praktische Methode, mit der Ganzheit unseres Seins in engen Kontakt zu kommen[2].“

„Im gegenwärtigen Moment zu sein?“, fragte Monika.

„Stimmt, das klingt vor allem zu Beginn vermutlich verwirrend. Vielleicht wird es so klarer: im Chinesischen setzt sich das Wort ‚Achtsamkeit‘ aus den Zeichen für ‚Jetzt‘ und ‚Geist‘ zusammen[3]. Es bedeutet also nichts anderes, als dass dein Geist ganz hier, in diesem Augenblick ist.“

„Also, Achtsamkeit bedeutet, dass ich mit meinem Geist da bin, wo ich gerade bin. Richtig?“

„So kann man es sagen, ja. Wahrnehmen, was ist.“

„Okay, aber bringt das auch was, wenn ich gerade nicht meditiere?“

„Ja, sehr viel sogar. Zum einen nimmst du eher wahr, was geschieht – in dir und um dich herum. Du bist aufmerksamer, in gewisser Weise empfänglicher für Reize. Zum Beispiel spürst du, wenn bestimmte Gefühle in dir auftauchen und kannst frühzeitig auf diese reagieren.“

„Welche Gefühle meinst du?“, fragte Monika.

Achtsamkeit hilft dir, mit deinen Gefühlen umzugehen

„Eigentlich alle Gefühle. Zum Beispiel merkst du, wenn Wut in dir aufsteigt. Anstatt dass du dann impulsiv aus deiner Wut heraus reagierst, deine Kinder anschreist oder deinen Chef anschnauzt, kannst du innehalten, kurz durchatmen, sozusagen die Wut vorüberziehen lassen und dann besonnen reagieren.“

„Meine Kinder können mich aber wirklich wütend machen. Aber die Wut ist doch in mir. Wie kann ich sie vorüberziehen lassen?“

„Guter Punkt. Das ist wichtig, dir dessen bewusst zu werden: du hast Gefühle und Gedanken. Du bist nicht deine Gefühle und Gedanken[4].“

„Okay, das musst du mir erklären.“

Karsten lacht. „Das glaube ich. Pass auf. Normalerweise sagen wir: ‚Ich habe Schmerzen‘ oder: ‚Ich bin wütend‘. Dabei identifizieren wir uns mit dem Schmerz und der Wut. Das Gefühl ist dann das, was uns bestimmt. Unser ganzes Denken und Handeln wird dem Gefühl unterworfen. Aber Gefühle sind etwas – wie der Name sagt -, das wir fühlen. Das bedeutet, dass wir die Gefühle einfach nur wahrnehmen können. Wir können sie beobachten wie Wolken am Himmel. Wir können hinschauen und uns denken: ‚ah, interessant‘. Und dann die Wolke einfach vorüberziehen lassen. Wahrnehmen, aber nicht übermächtig werden lassen.“

„Meditation bewirkt also, dass ich meine Gefühle als Gefühle wahrnehme und mich nicht mit ihnen gleichsetze. Somit kann ich ruhig und besonnen agieren, auch wenn ich eigentlich wütend bin?“

„Genau. Natürlich auch, wenn du Traurigkeit, Frustration oder ein andres Gefühl fühlst. Aber Achtung: du hast schon wieder gesagt ‚wütend bin‘.“

„Ah, stimmt.“ Monika lacht. „Ich werde mir Mühe geben. Für mich klingt das alles noch ein bisschen theoretisch. Kannst du das mit einem Beispiel erklären?“, fragte Monika.

Achtsamkeit im Alltag

„Oh ja, natürlich. Ich habe mich früher beispielsweise immer total aufgeregt, wenn mich beim Autofahren jemand geschnitten oder mir die Vorfahrt genommen hat. Teilweise habe ich dann minutenlang vor mich hin geschimpft. Dadurch bin ich aber selbst aggressiver gefahren. Jetzt merke ich, wie Wut aufzieht, nehme sie wahr, atme kurz durch und lasse die Wut vorüberziehen.“

„Und das funktioniert so einfach?“

Karsten lacht. „Naja, nicht immer. Es erfordert Übung. Oft hilft es auch, den eigenen Blickwinkel zu ändern.“

„Das bedeutet was?“

„Bleiben wir beim Beispiel mit dem Auto. Wenn ich mir denke, der andere Fahrer hat mich geschnitten, weil er rücksichtslos und egozentrisch ist, ist es wahrscheinlicher, dass Wut in mir aufsteigt. Denke ich aber beispielsweise er fährt so schnell, weil er zu seiner Frau in die Klinik will, die gerade ein Kind bekommt, verfliegt die Wut ganz schnell wieder.“

„Ja, das leuchtet ein. Ich werde es beim nächsten Mal versuchen.“

Psychische Gesundheit

„Setz dich nicht unter Druck“, sagte Karsten. Dieser bewusste Umgang mit den Gefühlen ist auch der Grund, warum Meditation so gut gegen Stress wirkt. Aber nicht nur das.“

„Was denn noch?“

„Meditation steigert dein Wohlbefinden und dein Glücksempfinden. Es erhöht deine Lebenszufriedenheit, steigert Optimismus, Dankbarkeit, Vitalität und positive Gefühle[5].“

„Wow, das ist eine Menge!“

„Ja, aber es kommt noch besser. Meditation steigert nicht nur positive Gefühle, sie hilft auch, psychischen Erkrankungen vorzubeugen oder unterstützt deren Therapie.“

„Meditation hilft gegen psychische Erkrankungen?“

Depression

„Ja, es ist gut belegt, dass Menschen, die regelmäßig meditieren zum einen weniger selbstkritisch sind, dass sie aber auch seltener an Angststörungen, Depressionen oder anderen psychischen Leiden erkranken[6].“

„Das heißt, ich kann Angststörungen und Depressionen mit Meditation heilen?“

„Gut, dass du fragst. Das wollte ich gerade noch hinzufügen. Es ist gut belegt, dass Meditation die Therapie psychischer Erkrankungen unterstützt. Sie sollte aber nur zusätzlich eingesetzt werden! Wer psychisch krank ist, gehört unbedingt in ärztliche Behandlung! Meditation wirkt gut, wenn sie prophylaktisch eingesetzt wird, eine psychotherapeutische Behandlung kann sie aber nicht ersetzten!“

„Das ist gut zu wissen“, sagte Monika.

Körperliche Gesundheit

„Ja, das gleiche gilt für körperliche Erkrankungen.“

„Meditation hilft auch körperlich?“

„Ja, das ist fantastisch, nicht wahr?“

„Welche körperlichen Leiden kann man denn mit Meditation heilen?“

„Achtung, auch hier muss man aufpassen. Meditation kann viele Krankheiten lindern oder deren Therapie unterstützen, es ist aber keinesfalls sinnvoll, nur mit Meditation zu versuchen, Krankheiten zu heilen.“

„Und welche Krankheiten sind das?“

„Das Mindfulness Based Stress Reduction-Programm beispielsweise konnte beeindruckende Ergebnisse bei der Schmerztherapie nachweisen. Sogar Patienten, die seit vielen Jahren an chronischen Schmerzen litten und allerlei Behandlungen hinter sich hatten, konnten durch die Meditation Linderung, zum Teil sogar Schmerzfreiheit erlangen[7].“

„Wirklich? Die Meditation konnte die Schmerzen vollständig beseitigen?“

„Bei vielen für eine gewisse Zeit ja. Bei anderen zumindest lindern. Das Entscheidende war aber, dass die unglaubliche Erleichterung durch die Momente der Schmerzfreiheit ihnen wieder Hoffnung gab und sie mit Meditations- und Achtsamkeitsübungen für sich Wege fanden, mit den Schmerzen zu leben. Beispielsweise durch Atemübungen und das gezielte Lenken der Aufmerksamkeit zum Schmerz. Die Betroffenen können neuen Lebensmut fassen[8].“

„Das ist beeindruckend.“

„Ja, aber nicht nur bei Schmerz, auch bei vielen anderen Erkrankungen ist Meditation hilfreich. Beispielsweise kann regelmäßiges Meditieren die Blutdruck- und Blutzuckerwert verbessern. Damit kann Mediation Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugen. Auch bei Hauterkrankungen und Verdauungsstörungen zeigen sich Verbesserungen. Wo Meditation auch besonders gut hilft, sind Schlafstörungen. Die stressreduzierende Wirkung der Meditation spielt hier sicherlich eine Rolle. Sehr gut sind aber auch Meditationen zum Einschlafen, die helfen, das Grübeln beim Zubettgehen zu beenden und so endlich zur Ruhe zu kommen.“

„Ja, das kann ich mir gut vorstellen[9].“

Ende der Einführungsstunde: Was bewirkt Meditation?

Karsten blickte auf die Uhr. „Oh, die Stunde ist schon vorbei. Gleich kommen die anderen Kursteilnehmer. Ich hoffe, du hast nun eine Idee davon, was Meditation alles bewirken kann. Hast du noch Fragen?“

„Viele“, sagte Monika lachend, „aber ich glaube, die werden im Kurs beantwortet. Aber eine Frage habe ich tatsächlich. Du hast so viele positive Wirkungen von Meditation beschrieben. Gibt es keine Nebenwirkungen? Also ich mein irgendwelche Schäden, die man anrichten kann?“

„Für die allermeisten Menschen ist Meditation vollkommen unbedenklich. Das Schlimmste, was dir passieren kann, sind Verspannungen von der aufrechten Sitzposition. Das wird mit zunehmender Meditationserfahrung aber besser. Es stimmt aber, dass es ein paar Fälle gibt, in denen verdrängte Traumata, zum Beispiel aus der Kindheit, während der Meditation wieder aufbrachen. Diese sind äußerst selten. Und für diese Menschen ist es ohnehin sinnvoll, sich in Behandlung zu begeben. Wenn du keine schweren psychischen Belastungen erlebt hast, kannst du Meditation aber vollkommen bedenkenlos nutzen.“

Meditation ist ein Wundermedikament ohne Nebenwirkungen.

Abends zu Hause

„Und, wie war dein erster Meditationskurs?“, fragte Holger, als er und Monika am Abend im Bett lagen.

„Großartig. Es fühlte sich wirklich toll an, mit den anderen der Anleitung Karstens zu folgen, mich zu spüren, mich wahrzunehmen, zu spüren, wie sich Ruhe und Entspannung in mir ausbreitet. Ich kann es gar nicht benennen, es entsteht so ein wohliges Gefühl, einfach angenehm.“

„Das klingt gut. Und es freut mich, dass es dir so guttut!“ Er gab ihr einen Kuss. „Vor dem Kurs hattest du doch noch die Einführung in die Meditation. Weißt du jetzt, was Meditation bewirkt?“

„Oh ja, mehr als ich mir hatte vorstellen können. Meditation trainiert die Achtsamkeit, reduziert Stress, hilft, die Gefühle besser wahrzunehmen, kann psychischen Erkrankungen vorbeugen oder die Therapie unterstützen.“

„Wow, das klingt beeindruckend.“

„Ja, finde ich auch. Besonders gute Ergebnisse zeigen sich wohl auch bei chronischen Schmerzen. Aber auch Bluthochdruck und Zucker werden besser. Ich bin total beeindruckt. Meditation ist wie ein Wundermedikament ohne Nebenwirkungen.“


[1] Vgl. Ott, Ulrich 2011: Meditation für Skeptiker: Ein Neurowissenschaftler erklärt den Weg zum Selbst; O. W. Barth/Knaur eBook; München: 141-143

[2] Kabat-Zinn, Jon 2010: Im Alltag Ruhe finden. Meditation für ein gelassenes Leben; Knaur-Verlag: 20; 22

[3] Thich Nhat Hanh 2009: Körper und Geist in Harmonie. Die Heilkraft buddhistischer Psychologie; Kösel-Verlag: 69

[4] Beer, Peter 2021: Meditation. Stress und Ängste loswerden und endlich den Geist beruhigen; Arkana; München: 81

[5] Germer, Christopher; Neff, Kristin 2021: Achtsames Selbstmitgefühl unterrichten. Das Handbuch für die professionelle Arbeit; Arbor Verlag; Freiburg im Breisgau: 76, 79

[6] Ebd. 77

[7] Kabat-Zinn, Jon 2013: Gesund durch Meditation. Das vollständige Grundlagenwerk zu MBSR; O. W. Barth

[8] Neff, Kristin 2013: Selbstmitgefühl. Wie wir uns mit unseren Schwächen versöhnen und uns selbst der beste Freund werden; Kailash Verlag; München: 76-79

[9] Kabat-Zinn, Jon 2010: Im Alltag Ruhe finden. Meditation für ein gelassenes Leben; Knaur.Leben: 137

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Zeit für dich

„Es ist nicht egoistisch, wenn du dir Zeit für dich nimmst – im Gegenteil. Wenn du dich um dich selbst kümmerst, bist du dauerhaft in der Lage, für andere da zu sein.“

So hatte Monika das noch nie gesehen. Bislang war sie der Meinung, dass sie andere vernachlässige, wenn sie sich um sich kümmert. Sie spürte, wie sich ihr Blickwinkel verschob. Sie konnte nicht sagen warum, aber sie wusste, dass er Recht hatte. Er hatte Recht damit, dass sie sich selbst vernachlässigte und sich mehr um sich kümmern müsse. Eben Zeit für sich nehmen.

Dabei hatte sie Karsten gerade erst kennengelernt. Vor wenigen Minuten. Zufällig. War es Zufall? Oder Schicksal? Gab es so etwas überhaupt, Schicksal? Egal. Auf jeden Fall hatte sie ihn getroffen und er hatte es geschafft, etwas in ihr auszulösen.

Bis zu ihrer Begegnung war sie enorm im Stress. Wie meistens. Sie hatte gerade einen Auftrag für ihren Chef ausgeführt. Einen von vielen an diesen Tagen. Insofern war es ein gewöhnlicher Tag gewesen. Bis zur Begegnung mit Karsten.

Morgenroutine

Der Tag hatte auch wie ein gewöhnlicher Tag begonnen. Halb sechs aufstehen, Frühstück und Pausenbrote für ihre beiden Kinder vorbereiten, Kleidung für Holger rauslegen dann alle aufwecken. Dazwischen duschen, Zähneputzen, sich selbst anziehen. Nebenbei den Kalender studieren, was heute anstand – in ihrer Arbeit, in Holgers Arbeit, bei den Kindern.

Während Holger und die Kinder am Frühstückstisch saßen, ging sie wie ein Fußballtrainer die Taktik des Tages durch. Der Wochenkalender war die Taktiktafel. Eigentlich war der Plan nur für sie. Sie kümmerte sich um den Haushalt, den Einkauf, Anschaffungen für die Schule, die Freizeitaktivitäten und darum, dass Holger adrett aussah und nichts vergaß. Und natürlich um alles, was sonst noch anstand.

Dabei war es nicht so, dass Holger sich um nichts gekümmert hätte. Er mähte den Rasen und sorgte für Ordnung in der Garage. Auch Schneeräumen war seine Aufgabe. Meistens. Wenn er zu Hause war. Und natürlich alles rund ums Heimwerken. Meistens.

Der Beitrag der Kinder bestand darin, dass sie ihr Zimmer ordentlich hielten. Dies funktionierte. Manchmal. Naja, eher nicht. Immerhin konnte sie die Türe zu den Kinderzimmern schließen.

Nachdem alle über den Tag instruiert waren, kontrollierte Monika noch alle Taschen, damit auch kein Familienmitglied etwas vergaß.

Holger verließ das Haus als Erster, kam meist spät nach Hause. Wenn überhaupt. Mehrmals im Monat war er auf Dienstreise. Auch deswegen hing viel an Monika.

Die Kinder gingen inzwischen allein zur Schule oder fuhren mit dem Rad. Dafür waren sie mit 12 und 15 auch alt genug.

Als Letzte machte sich Monika auf den Weg zur Kanzlei.

Viel Arbeit, keine Zeit

Nachdem ihr Computer hochgefahren war, ploppte unmittelbar eine ‚3‘ in einem roten Kreis über dem Diktierprogramm auf. Eine zugehörige Mail ließ sie wissen: „ASAP“ – as soon as possible. So bald als möglich. Immer brauchten ihre Chefs alles ASAP.

Dabei umfasste ein Diktat oft auch eine Stunde oder mehr. Das Tippen erforderte ungleich mehr Zeit. Sie wusste also, was sie heute tun würde – neben all dem anderen.

Vier Kundentermine standen an. Das hieß viermal frischen Kaffee, viermal Gebäck, viermal servieren, viermal abräumen, viermal Akten vorbereiten, viermal begrüßen, viermal instruieren, viermal verabschieden. Nebenbei. Neben dem Tippen. Und dem Telefon. Und den Mails. Und den spontanen Aufträgen der Chefs.

Dabei wollte sie heute pünktlich Feierabend machen. Was heißt wollte? Musste.

Unkonzentriert

Also hieß es: schnell arbeiten. Bevor sie sich dem ersten Diktat widmete, checkte sie die Mails. Werbung, Werbung, Werbung. Zwei Anfragen bestehender Klienten. Nichts Dringendes. Also Tippen.

Nach gut einer halben Seite plötzlich ein Gedanke. Das Buch, das sie für Sophie besorgen musste, wie hieß es nochmal? Sonne…, Sonne… Sie überlegte. Wo hatte sie den Zettel hingetan. Sie suchte in ihrer Handtasche. Dass die auch immer so groß sein müssen. Ah, da.

Sonne und Beton von Felix Lobrecht. Schullektüre 7. Klasse.

Gut, weiter Tippen. Sie kam voran. Vier Seiten hatte sie schon.

Wann kam eigentlich der erste Klient? Kalender auf, kurzer Blick, halb zehn. Nur noch knapp 20 Minuten. Noch kein Kaffee. Nun aber schnell.

Sie füllte Wasser und Pulver ein, drückte auf Start. Während die Maschine lief, bereitete sie Gebäck und Geschirr auf dem Servierwagen vor. Durchgelaufenen Kaffee in die Thermoskanne füllen, dazustellen. Noch die Akten aus dem Schrank suchen, den Chefs bringen. Fertig.

Weiter tippen. Mitten im Satz wandern die Gedanken. Was musste sie heute Abend noch erledigen? Buch für Sophie besorgen, Holgers Koffer vorbereiten, Florians Fußballzeug für das morgige Training vorbereiten. Was war noch?

Vier Sachen. Was war es noch? Holger, Sophie, Florian. Für wen musste sie noch etwas erledigen? Egal, würde ihr schon noch einfallen. Zurück zum Diktat.

So ging es weiter. Immer wieder sprangen die Gedanken von einem Thema zum anderen, wie Affen von Baum zu Baum.

Sie hatte so vieles im Kopf, dass sie es nicht schaffte, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Dadurch brauchte sie für alles noch mehr Zeit.

Keine Zeit, mehr Arbeit

Nachdem der zweite Klient gegangen war, brachte ihr Chef Monika einen Stapel Papiere, die sie kopieren und mit Siegel versehen, ihm dann wieder zur Unterschrift vorlegen solle. ASAP. Wie immer.

Also unterbrach sie das zweite Diktat und machte sich ans Kopieren. Kurz durchatmen, während das Gerät arbeitete.

Einen Tisch im Restaurant reservieren für den Hochzeitstag ihrer Eltern. Das war es, was sie noch erledigen musste. Ihr Vater telefonierte nicht gerne. Hatte er noch nie.

Da es eine Überraschung für die Mutter sein sollte, mit der ganzen Familie essen zu gehen, musste Monika sich darum kümmern. Natürlich. Immer kümmerte sich Monika. Wer sonst?

Kopien rausnehmen, Siegel drauf, zur Unterschrift vorlegen. Im Büro drückte ihr ihr Chef einen Umschlag in die Hand. „Können Sie den bitte heute noch übergeben? Persönlich“, sagte er.

Es klang wie eine Frage. War aber keine. Eigentlich konnte sie nicht. Aber sie musste.

Zeit für dich zu gehen

Sie hatte keine Zeit auch noch den Brief zu überbringen. Nach Feierabend. Lange nach Feierabend! Wie sollte sie das nur schaffen? Sie musste doch noch so viel erledigen.

Monika widmete sich dem letzten Diktat. Zumindest war der letzte Klient des Tages bereits da. Sie tippte so schnell sie konnte. Darunter litt zwar ihre Rechtschreibung, die konnte sie aber auch morgen ausbessern.

Speichern, fertig. Noch ein letzter Blick auf die Mails – nichts Dringendes. Gut. Kaffeegeschirr abräumen, letzte Akten abheften, Tasche packen, los.

Monika klopfte an die Tür ihres Chefs, öffnete einen Spalt. „Ich würde gehen“, sagte sie.

„In Ordnung. Bitte vergessen Sie den Brief nicht“, antwortete der Chef.

Puh, der Brief. Den hätte sie fast liegen gelassen.

„Klar. Schönen Abend.“

„Schönen Abend.“

Schnell zurück zum Schreibtisch, Brief einpacken, los.

Hektik und Stress

Monika hastete die Treppen nach unten. Angesichts ihrer Stöckelschuhe an sich schon riskant genug, suchte sie dabei auf ihrem Handy die Nummer des Restaurants. Hauptsache keine Zeit verlieren.

Die Zieladresse befand sich mitten in der Innenstadt. Mit dem Auto würde sie länger brauchen, einen Parkplatz zu finden, als die Fahrt dauerte. Also zu Fuß.

Unterwegs telefonierte sie mit dem Restaurant. Reservierung stand.

Nach ein paar hundert Meter bog Monika ab Richtung Innenstadt. Mit zunehmender Höhe der Gebäude wurden die Menschen zwischen ihnen immer mehr. Mussten alle jetzt noch einkaufen? Warum waren die Leute nicht zu Hause?

Im Slalom lief Monika durch die Passanten. Leider war sie nicht mehr so leichtfüßig wie mit 14. Dabei war die verlorene Leichtfüßigkeit durchaus wörtlich zu nehmen. Entsprechend oft stieß sie mit jemandem zusammen, murmelte dann eine Entschuldigung, die eher wie ein Vorwurf klang. Egal, weiter.

Es war bereits kurz vor sechs. Würde in der Agentur überhaupt noch jemand da sein? Vermutlich nicht. Wahrscheinlich hatten die schon lange Feierabend.

Ja, Feierabend. War eigentlich vor drei Stunden. Nun war sie immer noch für die Arbeit unterwegs. Also, schnell erledigen und dann um die Familie kümmern.

Falsch ist richtig

Bei ihrer Hetze durch die Fußgängerzone hatte Monika mindestens zweimal einen Ellbogen abbekommen. Würden wieder blaue Flecke werden. Sei’s drum, vergehen wieder.

Endlich kam sie an dem Gebäude an. Wieso hatte man ein Büro mitten in der Stadt, wenn man nichts vor Ort verkaufte?

Monika hastete zum Aufzug, drückte zigmal auf den Knopf als könne sie damit die Fahrt beschleunigen. Endlich öffnete sich die Tür. Schnell hinein. Welches Stockwerk war es nochmal? Firmenschilder gab es im Aufzug nicht.

Der Vierte. Oder Fünfte? Nein, der Vierte. Ganz sicher.

Monika drückte auf die ‚4‘. Kurz durchatmen während der Fahrt nach oben. Die Tür ging auf, Monika hinaus. Erste Tür rechts hatte ihr Chef gesagt.

Zielstrebig steuerte sie darauf zu, drückte gegen den Griff. Überraschend ging die Tür auf.

Vor ihr lag ein großer Raum mit hellem Holzboden, auf dem in einem Halbkreis zehn Matten verteilt waren. Darauf jeweils ein Meditationskissen. Tücher und Gebetsfahnen hingen an den Wänden.

Keine Schreibtische, kein Empfangstresen, keine abgetrennten Büros. Was war das für eine Agentur?

Ein großer schlanker Mann kam auf sie zu. Hellblaue Leinenhose, braunes Leinenhemd. Barfuß. Er lächelte sie an. Seine arktisblauen Augen strahlten eine paradoxe Wärme aus.

Monika wollte ihm den Brief entgegenstrecken, zog ihn dann aber doch zurück. „Ich glaube, ich bin hier falsch“, sagte sie tonlos.

„Wenn du hier bist, bist du richtig!“

Zeit für dich

„Nein. Ich muss mich in der Tür geirrt haben“, sagte Monika.

„Ich glaube, dass genau hier sein sollst“, sagte der Mann.

„Wo bin ich hier überhaupt?“

„Hier wird gleich ein Meditationskurs stattfinden. Ich bin Karsten“, antwortete der Mann und streckte Monika die Hand entgegen.

„Monika“, antwortete sie und schüttelte seine Hand.

„Bitte versteh mich nicht falsch, aber du siehst aus, als würde dir Meditation guttun“, sagte Karsten lächelnd.

„Was? Nein, das ist nichts für mich. Ich hab es nicht so mit Esoterik.“

Karsten lachte. „Meditation ist nicht esoterisch. Also, … natürlich gibt es ein paar Meditationslehrer, die sich sehr ins Esoterische begeben. Ich bleibe aber doch eher auf der weltlichen Seite. Dann ist Meditation eine Möglichkeit, um wahrzunehmen, was ist. Was in dir ist. Zu spüren, wie es dir geht und was du brauchst.“

„In mir ist Stress und ich brauche mehr Zeit“, sagte Monika und drehte sich zur Tür.

„Vor allem brauchst du Zeit für dich!“

„Das wäre schön. Vohrer muss ich aber noch einiges erledigen. Also, danke für die…“

„Warte! Geh ich recht in der Annahme, dass du ein Mensch bist, der sich oft und viel um andere kümmert?“

„Ja, schon.“

„Gut. Das zeigt mir, dass du ein großes Herz hast. Ich vermute auch, dass du deine Bedürfnisse hintenanstellst.“

„Ja, wahrscheinlich“, sagte Monika seufzend.

„Das ist auch nicht verwerflich. Im Gegenteil. Das Problem ist, dass du irgendwann so erschöpft bist, dass du dich um niemanden mehr kümmern kannst. Und dann geht es allen schlecht. Deswegen ist es nötig, dass du dir hin und wieder Zeit für dich gönnst und du dich um dich selbst kümmerst. Zum Beispiel mit Meditation.“

„Da könnte was dran sein. Aber ich weiß nicht, ob Meditation das Richtige für mich ist.“

Erste Meditationserfahrung

„Hast du denn schon einmal meditiert?“, fragte Karsten.

„Nein. Wie gesagt, es war mir zu esoterisch.“

„Lass es uns einfach probieren.“

„Aber, ich habe wirklich keine Zeit.“

„Schenk mir nur noch zwei Minuten“, sagte Karsten mit einem Welpenlächeln.

„Okay, meinetwegen. Was muss ich tun?“

„Setz dich auf dieses Meditationskissen hier.“

„Aber ich muss jetzt nicht diesen Buddhasitz machen, oder?“

Karsten lachte. „Du meinst den Lotussitz. Nein, das ist nicht nötig. Setz dich und überschlag deine Beine locker.“

Statue of Buddha Sitting in front of Pink Petals

Monika setzte sich.

„Gut. Deine Hände kannst du einfach auf deinen Oberschenkeln ablegen. Richte deine Wirbelsäule gerade auf. Schon hast du eine gute Meditationshaltung“

„Okay. Bis jetzt komm ich noch mit.“

„Schwerer wird es nicht, versprochen. Wenn du möchtest, kannst du deine Augen schließen.“ Karsten leitete eine kurze Atemmeditation an. Zum Ende ließ er Monika einige Sekunden in der Stille, bevor er fortfuhr: „Bereite dich langsam darauf vor, diese Meditation zu beenden. Und wenn du so weit bist, kehre wieder ganz in deine Umgebung zurück.“

Monika öffnete die Augen, blinzelte ein paarmal, fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Sie lächelte Karsten an. „Das hat gutgetan.“

Karsten lächelte zurück. „Das freut mich. Und war gar nicht schwer, oder?“

„Nein. Tatsächlich nicht. Jetzt muss ich aber wirklich los“, sagte Monika und stand auf.

Einladung zur Meditation

Karsten und erhob sich ebenfalls. „Ich habe noch einen Platz frei im Kurs. Wenn du möchtest, kannst du noch mitmachen. Dann steigst du einfach nächste Woche ein“, sagte er.

„Puh, gleich ein Kurs. Ich weiß nicht. Wie lange geht der?“

„Der Kurs geht über acht Wochen. Es ist eine Einführung in das Selbstliebekonzept des SL-Lifestyle. Jeden Dienstagabend von halb sieben bis acht. Pass auf, wir machen es so: du probierst diese Woche Meditation einige Male für dich aus. Wenn es dir gefällt, kommst du nächste Woche wieder und machst mit. Dann zahlst du auch nicht den ganzen Preis.“

„Aber, wie kann ich denn Meditation ausprobieren, also ohne Meditationslehrer?“

„Na, einfach meditieren.“

„Haha, sehr witzig.“

„Entschuldige. Aber tatsächlich kannst du einfach meditieren. Egal, ob du gerade beim Einkaufen an der Kasse wartest, du beim Tanken neben der Zapfsäule stehst oder du im Fahrstuhl nach oben fährst. Schließe kurz deine Augen oder schau auf einen bestimmten Punkt, konzentriere dich auf deinen Atem und atme bewusst ein und aus. Mehr ist es nicht.“

„Wirklich, das reicht?“

„Ja, jeder einzelne bewusste Atemzug, in dem du ganz bei deinem Atem bist, ist ein Gewinn. Je mehr, desto besser. Aber für den Anfang reicht ein bewusster Atemzug täglich.“

„Ein bewusster Atemzug pro Tag? Ich glaube, das schaffe ich.“

„Bestimmt!“

„Und, wenn ich Meditation mit Anleitung ausprobieren möchte?“

„Dann nutz einfach das Internet. Da gibt es inzwischen viele angeleitete Meditationen. Für jeden Geschmack, für Anfänger und für langjährig Meditationserfahrene.“

„Kannst du mir was empfehlen?“

„Ich würde dir die Meditationsvideos von SL-Gesundheit auf YouTube empfehlen! Die finde ich inhaltlich gut. Auch Stimme und Tempo der Anleitung sind sehr angenehm!“

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Meditation für Anfänger – Lerne zu Meditieren mit SL-Gesundheit

SL-Gesundheit? Probiere ich aus.“

„Ich bin mir sicher, du wirst es mögen! Und ich hoffe, du kommst nächste Woche!“

Was kostet ein Meditationskurs?

„Was kostet der Meditationskurs eigentlich?“, fragte Monika.

„Insgesamt 256,00 €“, antwortete er. Monika zog Luft ein.

„Pass auf“, sagte Karsten, „da du die erste Stunde verpasst mach ich dir ein spezielles Angebot. Du bekommst von mir vor der nächsten Sitzung eine Einzelstunde, in der ich dir die Grundlagen der Meditation erkläre, was sie bewirkt und so weiter. Die schenke ich dir. Für die restlichen sieben Kursabende zahlst du dann 200,00 €. Wie klingt das?“

„Das klingt nicht schlecht. Ich überlege es mir. Und natürlich muss ich noch mit meinem Mann sprechen.“

„Mach das. Sag ihm das, was ich dir über die Zeit für dich gesagt habe! Du brachst Zeit für dich, um für ihn und alle anderen da sein zu können. Er wird es verstehen!“

„Ich hoffe. Jetzt muss ich aber wirklich los!“, sagte Monika und legte die Hand auf den Türgriff.

„Und vergiss nicht die Meditationen auszuprobieren. Wie gesagt: ich empfehle dir SL-Gesundheit!“

„Werde ich, versprochen! Danke, du hörst von mir.“

„Ich hoffe, ich sehe dich auch zum Kurs!“, sagte Karsten lächelnd.

Monika lächelte zurück, dann verschwand sie durch die Tür.

Zeit verloren doch ein Gewinn für dich

Fast eine viertel Stunde hatte Monika bei Holger verbracht. Es fühlte sich aber nicht wie ein Verlust an. Im Gegenteil. Ihr war, als hätte jemand eine Kerze in ihr entzündet, die sie nun mit Wärme, Energie und sanftem Licht erfüllte.

Beschwingt lief sie die Treppen eine Etage höher. Fehler können auch gut sein.

Die Tür der Agentur war verschlossen. Wie erwartet. Hier war niemand mehr. Laut dem Schild an der Tür bereits seit über einer Stunde. Monika warf den Brief in den Briefkasten. Zugestellt ist zugestellt.

Über die Treppe nach unten, raus, in die nächste Buchhandlung. Schnell das Buch für Sophie besorgt, zum Auto und dann ab nach Hause.

Kurz vor ihr schaltete eine Ampel auf Rot. Eine gute Gelegenheit für einen ersten Versuch. Monika schloss die Augen, konzentrierte sich auf ihren Atem, atmete tief ein und aus. Anstatt wie üblich genervt zu warten, bis die Ampel endlich grün wird, war sie nun entspannt und ruhig. Zufrieden fuhr sie weiter.

Entspannt zu Hause

„Hey Ma, du bist spät. Hast du meine Fußballsachen schon gepackt?“, begrüßte sie Florian, als sie ins Haus kam.

„Nein, habe ich noch nicht. Du kannst dir aber sicher sein, dass sie morgen gepackt sind, wenn du sie brauchst. Und übrigens: Hallo, schön dich zu sehen“, antwortete Monika.

„Ja, klar, hallo“, murmelte Florian und ging in sein Zimmer.

Sophie kam um die Ecke. „Mama, hast du mein…“, setzte sie an, unterbrach den Satz aber, als ihr Monika das Buch vor die Nase hielt. „Perfekt, danke!“, sagte Sophie.

„Bitte, gern geschehen. Und auch schön dich zu sehen.“

Nach dem Essen verschwanden die Kinder in ihren Zimmern, Holger im Hobbykeller.

Monika kümmerte sich um den Abwasch, packte die Fußballsachen für Florian und den Koffer für Holgers Geschäftsreise.

Als sie ins Bett ging, hielt sie kurz Inne. Sie blieb an der Bettkannte sitzen, schloss die Augen, nahm einige tiefe Atemzüge. Sie spürte wieder die gleiche Wärme in ihrem Inneren. Zufrieden legte sie sich ins Bett.

Holger kam aus dem Badezimmer, kroch neben ihr unter die Decke, gab ihr einen Kuss. „Du wirkts heute irgendwie so ruhig. Nicht negativ, eher glücklich“, sagte er.

„Stimmt.“

„Woran liegt’s?“

„Ich hatte heute mal ein wenig Zeit für mich.“

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