„Es ist nicht egoistisch, wenn du dir Zeit für dich nimmst – im Gegenteil. Wenn du dich um dich selbst kümmerst, bist du dauerhaft in der Lage, für andere da zu sein.“
So hatte Monika das noch nie gesehen. Bislang war sie der Meinung, dass sie andere vernachlässige, wenn sie sich um sich kümmert. Sie spürte, wie sich ihr Blickwinkel verschob. Sie konnte nicht sagen warum, aber sie wusste, dass er Recht hatte. Er hatte Recht damit, dass sie sich selbst vernachlässigte und sich mehr um sich kümmern müsse. Eben Zeit für sich nehmen.
Dabei hatte sie Karsten gerade erst kennengelernt. Vor wenigen Minuten. Zufällig. War es Zufall? Oder Schicksal? Gab es so etwas überhaupt, Schicksal? Egal. Auf jeden Fall hatte sie ihn getroffen und er hatte es geschafft, etwas in ihr auszulösen.
Bis zu ihrer Begegnung war sie enorm im Stress. Wie meistens. Sie hatte gerade einen Auftrag für ihren Chef ausgeführt. Einen von vielen an diesen Tagen. Insofern war es ein gewöhnlicher Tag gewesen. Bis zur Begegnung mit Karsten.
Morgenroutine
Der Tag hatte auch wie ein gewöhnlicher Tag begonnen. Halb sechs aufstehen, Frühstück und Pausenbrote für ihre beiden Kinder vorbereiten, Kleidung für Holger rauslegen dann alle aufwecken. Dazwischen duschen, Zähneputzen, sich selbst anziehen. Nebenbei den Kalender studieren, was heute anstand – in ihrer Arbeit, in Holgers Arbeit, bei den Kindern.
Während Holger und die Kinder am Frühstückstisch saßen, ging sie wie ein Fußballtrainer die Taktik des Tages durch. Der Wochenkalender war die Taktiktafel. Eigentlich war der Plan nur für sie. Sie kümmerte sich um den Haushalt, den Einkauf, Anschaffungen für die Schule, die Freizeitaktivitäten und darum, dass Holger adrett aussah und nichts vergaß. Und natürlich um alles, was sonst noch anstand.
Dabei war es nicht so, dass Holger sich um nichts gekümmert hätte. Er mähte den Rasen und sorgte für Ordnung in der Garage. Auch Schneeräumen war seine Aufgabe. Meistens. Wenn er zu Hause war. Und natürlich alles rund ums Heimwerken. Meistens.
Der Beitrag der Kinder bestand darin, dass sie ihr Zimmer ordentlich hielten. Dies funktionierte. Manchmal. Naja, eher nicht. Immerhin konnte sie die Türe zu den Kinderzimmern schließen.
Nachdem alle über den Tag instruiert waren, kontrollierte Monika noch alle Taschen, damit auch kein Familienmitglied etwas vergaß.
Holger verließ das Haus als Erster, kam meist spät nach Hause. Wenn überhaupt. Mehrmals im Monat war er auf Dienstreise. Auch deswegen hing viel an Monika.
Die Kinder gingen inzwischen allein zur Schule oder fuhren mit dem Rad. Dafür waren sie mit 12 und 15 auch alt genug.
Als Letzte machte sich Monika auf den Weg zur Kanzlei.
Viel Arbeit, keine Zeit
Nachdem ihr Computer hochgefahren war, ploppte unmittelbar eine ‚3‘ in einem roten Kreis über dem Diktierprogramm auf. Eine zugehörige Mail ließ sie wissen: „ASAP“ – as soon as possible. So bald als möglich. Immer brauchten ihre Chefs alles ASAP.
Dabei umfasste ein Diktat oft auch eine Stunde oder mehr. Das Tippen erforderte ungleich mehr Zeit. Sie wusste also, was sie heute tun würde – neben all dem anderen.
Vier Kundentermine standen an. Das hieß viermal frischen Kaffee, viermal Gebäck, viermal servieren, viermal abräumen, viermal Akten vorbereiten, viermal begrüßen, viermal instruieren, viermal verabschieden. Nebenbei. Neben dem Tippen. Und dem Telefon. Und den Mails. Und den spontanen Aufträgen der Chefs.
Dabei wollte sie heute pünktlich Feierabend machen. Was heißt wollte? Musste.
Unkonzentriert
Also hieß es: schnell arbeiten. Bevor sie sich dem ersten Diktat widmete, checkte sie die Mails. Werbung, Werbung, Werbung. Zwei Anfragen bestehender Klienten. Nichts Dringendes. Also Tippen.
Nach gut einer halben Seite plötzlich ein Gedanke. Das Buch, das sie für Sophie besorgen musste, wie hieß es nochmal? Sonne…, Sonne… Sie überlegte. Wo hatte sie den Zettel hingetan. Sie suchte in ihrer Handtasche. Dass die auch immer so groß sein müssen. Ah, da.
Sonne und Beton von Felix Lobrecht. Schullektüre 7. Klasse.
Gut, weiter Tippen. Sie kam voran. Vier Seiten hatte sie schon.
Wann kam eigentlich der erste Klient? Kalender auf, kurzer Blick, halb zehn. Nur noch knapp 20 Minuten. Noch kein Kaffee. Nun aber schnell.
Sie füllte Wasser und Pulver ein, drückte auf Start. Während die Maschine lief, bereitete sie Gebäck und Geschirr auf dem Servierwagen vor. Durchgelaufenen Kaffee in die Thermoskanne füllen, dazustellen. Noch die Akten aus dem Schrank suchen, den Chefs bringen. Fertig.
Weiter tippen. Mitten im Satz wandern die Gedanken. Was musste sie heute Abend noch erledigen? Buch für Sophie besorgen, Holgers Koffer vorbereiten, Florians Fußballzeug für das morgige Training vorbereiten. Was war noch?
Vier Sachen. Was war es noch? Holger, Sophie, Florian. Für wen musste sie noch etwas erledigen? Egal, würde ihr schon noch einfallen. Zurück zum Diktat.
So ging es weiter. Immer wieder sprangen die Gedanken von einem Thema zum anderen, wie Affen von Baum zu Baum.
Sie hatte so vieles im Kopf, dass sie es nicht schaffte, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Dadurch brauchte sie für alles noch mehr Zeit.
Keine Zeit, mehr Arbeit
Nachdem der zweite Klient gegangen war, brachte ihr Chef Monika einen Stapel Papiere, die sie kopieren und mit Siegel versehen, ihm dann wieder zur Unterschrift vorlegen solle. ASAP. Wie immer.
Also unterbrach sie das zweite Diktat und machte sich ans Kopieren. Kurz durchatmen, während das Gerät arbeitete.
Einen Tisch im Restaurant reservieren für den Hochzeitstag ihrer Eltern. Das war es, was sie noch erledigen musste. Ihr Vater telefonierte nicht gerne. Hatte er noch nie.
Da es eine Überraschung für die Mutter sein sollte, mit der ganzen Familie essen zu gehen, musste Monika sich darum kümmern. Natürlich. Immer kümmerte sich Monika. Wer sonst?
Kopien rausnehmen, Siegel drauf, zur Unterschrift vorlegen. Im Büro drückte ihr ihr Chef einen Umschlag in die Hand. „Können Sie den bitte heute noch übergeben? Persönlich“, sagte er.
Es klang wie eine Frage. War aber keine. Eigentlich konnte sie nicht. Aber sie musste.
Zeit für dich zu gehen
Sie hatte keine Zeit auch noch den Brief zu überbringen. Nach Feierabend. Lange nach Feierabend! Wie sollte sie das nur schaffen? Sie musste doch noch so viel erledigen.
Monika widmete sich dem letzten Diktat. Zumindest war der letzte Klient des Tages bereits da. Sie tippte so schnell sie konnte. Darunter litt zwar ihre Rechtschreibung, die konnte sie aber auch morgen ausbessern.
Speichern, fertig. Noch ein letzter Blick auf die Mails – nichts Dringendes. Gut. Kaffeegeschirr abräumen, letzte Akten abheften, Tasche packen, los.
Monika klopfte an die Tür ihres Chefs, öffnete einen Spalt. „Ich würde gehen“, sagte sie.
„In Ordnung. Bitte vergessen Sie den Brief nicht“, antwortete der Chef.
Puh, der Brief. Den hätte sie fast liegen gelassen.
„Klar. Schönen Abend.“
„Schönen Abend.“
Schnell zurück zum Schreibtisch, Brief einpacken, los.
Hektik und Stress
Monika hastete die Treppen nach unten. Angesichts ihrer Stöckelschuhe an sich schon riskant genug, suchte sie dabei auf ihrem Handy die Nummer des Restaurants. Hauptsache keine Zeit verlieren.
Die Zieladresse befand sich mitten in der Innenstadt. Mit dem Auto würde sie länger brauchen, einen Parkplatz zu finden, als die Fahrt dauerte. Also zu Fuß.
Unterwegs telefonierte sie mit dem Restaurant. Reservierung stand.
Nach ein paar hundert Meter bog Monika ab Richtung Innenstadt. Mit zunehmender Höhe der Gebäude wurden die Menschen zwischen ihnen immer mehr. Mussten alle jetzt noch einkaufen? Warum waren die Leute nicht zu Hause?
Im Slalom lief Monika durch die Passanten. Leider war sie nicht mehr so leichtfüßig wie mit 14. Dabei war die verlorene Leichtfüßigkeit durchaus wörtlich zu nehmen. Entsprechend oft stieß sie mit jemandem zusammen, murmelte dann eine Entschuldigung, die eher wie ein Vorwurf klang. Egal, weiter.
Es war bereits kurz vor sechs. Würde in der Agentur überhaupt noch jemand da sein? Vermutlich nicht. Wahrscheinlich hatten die schon lange Feierabend.
Ja, Feierabend. War eigentlich vor drei Stunden. Nun war sie immer noch für die Arbeit unterwegs. Also, schnell erledigen und dann um die Familie kümmern.
Falsch ist richtig
Bei ihrer Hetze durch die Fußgängerzone hatte Monika mindestens zweimal einen Ellbogen abbekommen. Würden wieder blaue Flecke werden. Sei’s drum, vergehen wieder.
Endlich kam sie an dem Gebäude an. Wieso hatte man ein Büro mitten in der Stadt, wenn man nichts vor Ort verkaufte?
Monika hastete zum Aufzug, drückte zigmal auf den Knopf als könne sie damit die Fahrt beschleunigen. Endlich öffnete sich die Tür. Schnell hinein. Welches Stockwerk war es nochmal? Firmenschilder gab es im Aufzug nicht.
Der Vierte. Oder Fünfte? Nein, der Vierte. Ganz sicher.
Monika drückte auf die ‚4‘. Kurz durchatmen während der Fahrt nach oben. Die Tür ging auf, Monika hinaus. Erste Tür rechts hatte ihr Chef gesagt.
Zielstrebig steuerte sie darauf zu, drückte gegen den Griff. Überraschend ging die Tür auf.
Vor ihr lag ein großer Raum mit hellem Holzboden, auf dem in einem Halbkreis zehn Matten verteilt waren. Darauf jeweils ein Meditationskissen. Tücher und Gebetsfahnen hingen an den Wänden.
Keine Schreibtische, kein Empfangstresen, keine abgetrennten Büros. Was war das für eine Agentur?
Ein großer schlanker Mann kam auf sie zu. Hellblaue Leinenhose, braunes Leinenhemd. Barfuß. Er lächelte sie an. Seine arktisblauen Augen strahlten eine paradoxe Wärme aus.
Monika wollte ihm den Brief entgegenstrecken, zog ihn dann aber doch zurück. „Ich glaube, ich bin hier falsch“, sagte sie tonlos.
„Wenn du hier bist, bist du richtig!“
Zeit für dich
„Nein. Ich muss mich in der Tür geirrt haben“, sagte Monika.
„Ich glaube, dass genau hier sein sollst“, sagte der Mann.
„Wo bin ich hier überhaupt?“
„Hier wird gleich ein Meditationskurs stattfinden. Ich bin Karsten“, antwortete der Mann und streckte Monika die Hand entgegen.
„Monika“, antwortete sie und schüttelte seine Hand.
„Bitte versteh mich nicht falsch, aber du siehst aus, als würde dir Meditation guttun“, sagte Karsten lächelnd.
„Was? Nein, das ist nichts für mich. Ich hab es nicht so mit Esoterik.“
Karsten lachte. „Meditation ist nicht esoterisch. Also, … natürlich gibt es ein paar Meditationslehrer, die sich sehr ins Esoterische begeben. Ich bleibe aber doch eher auf der weltlichen Seite. Dann ist Meditation eine Möglichkeit, um wahrzunehmen, was ist. Was in dir ist. Zu spüren, wie es dir geht und was du brauchst.“
„In mir ist Stress und ich brauche mehr Zeit“, sagte Monika und drehte sich zur Tür.
„Vor allem brauchst du Zeit für dich!“
„Das wäre schön. Vohrer muss ich aber noch einiges erledigen. Also, danke für die…“
„Warte! Geh ich recht in der Annahme, dass du ein Mensch bist, der sich oft und viel um andere kümmert?“
„Ja, schon.“
„Gut. Das zeigt mir, dass du ein großes Herz hast. Ich vermute auch, dass du deine Bedürfnisse hintenanstellst.“
„Ja, wahrscheinlich“, sagte Monika seufzend.
„Das ist auch nicht verwerflich. Im Gegenteil. Das Problem ist, dass du irgendwann so erschöpft bist, dass du dich um niemanden mehr kümmern kannst. Und dann geht es allen schlecht. Deswegen ist es nötig, dass du dir hin und wieder Zeit für dich gönnst und du dich um dich selbst kümmerst. Zum Beispiel mit Meditation.“
„Da könnte was dran sein. Aber ich weiß nicht, ob Meditation das Richtige für mich ist.“
Erste Meditationserfahrung
„Hast du denn schon einmal meditiert?“, fragte Karsten.
„Nein. Wie gesagt, es war mir zu esoterisch.“
„Lass es uns einfach probieren.“
„Aber, ich habe wirklich keine Zeit.“
„Schenk mir nur noch zwei Minuten“, sagte Karsten mit einem Welpenlächeln.
„Okay, meinetwegen. Was muss ich tun?“
„Setz dich auf dieses Meditationskissen hier.“
„Aber ich muss jetzt nicht diesen Buddhasitz machen, oder?“
Karsten lachte. „Du meinst den Lotussitz. Nein, das ist nicht nötig. Setz dich und überschlag deine Beine locker.“
Monika setzte sich.
„Gut. Deine Hände kannst du einfach auf deinen Oberschenkeln ablegen. Richte deine Wirbelsäule gerade auf. Schon hast du eine gute Meditationshaltung“
„Okay. Bis jetzt komm ich noch mit.“
„Schwerer wird es nicht, versprochen. Wenn du möchtest, kannst du deine Augen schließen.“ Karsten leitete eine kurze Atemmeditation an. Zum Ende ließ er Monika einige Sekunden in der Stille, bevor er fortfuhr: „Bereite dich langsam darauf vor, diese Meditation zu beenden. Und wenn du so weit bist, kehre wieder ganz in deine Umgebung zurück.“
Monika öffnete die Augen, blinzelte ein paarmal, fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Sie lächelte Karsten an. „Das hat gutgetan.“
Karsten lächelte zurück. „Das freut mich. Und war gar nicht schwer, oder?“
„Nein. Tatsächlich nicht. Jetzt muss ich aber wirklich los“, sagte Monika und stand auf.
Einladung zur Meditation
Karsten und erhob sich ebenfalls. „Ich habe noch einen Platz frei im Kurs. Wenn du möchtest, kannst du noch mitmachen. Dann steigst du einfach nächste Woche ein“, sagte er.
„Puh, gleich ein Kurs. Ich weiß nicht. Wie lange geht der?“
„Der Kurs geht über acht Wochen. Es ist eine Einführung in das Selbstliebekonzept des SL-Lifestyle. Jeden Dienstagabend von halb sieben bis acht. Pass auf, wir machen es so: du probierst diese Woche Meditation einige Male für dich aus. Wenn es dir gefällt, kommst du nächste Woche wieder und machst mit. Dann zahlst du auch nicht den ganzen Preis.“
„Aber, wie kann ich denn Meditation ausprobieren, also ohne Meditationslehrer?“
„Na, einfach meditieren.“
„Haha, sehr witzig.“
„Entschuldige. Aber tatsächlich kannst du einfach meditieren. Egal, ob du gerade beim Einkaufen an der Kasse wartest, du beim Tanken neben der Zapfsäule stehst oder du im Fahrstuhl nach oben fährst. Schließe kurz deine Augen oder schau auf einen bestimmten Punkt, konzentriere dich auf deinen Atem und atme bewusst ein und aus. Mehr ist es nicht.“
„Wirklich, das reicht?“
„Ja, jeder einzelne bewusste Atemzug, in dem du ganz bei deinem Atem bist, ist ein Gewinn. Je mehr, desto besser. Aber für den Anfang reicht ein bewusster Atemzug täglich.“
„Ein bewusster Atemzug pro Tag? Ich glaube, das schaffe ich.“
„Bestimmt!“
„Und, wenn ich Meditation mit Anleitung ausprobieren möchte?“
„Dann nutz einfach das Internet. Da gibt es inzwischen viele angeleitete Meditationen. Für jeden Geschmack, für Anfänger und für langjährig Meditationserfahrene.“
„Kannst du mir was empfehlen?“
„Ich würde dir die Meditationsvideos von SL-Gesundheit auf YouTube empfehlen! Die finde ich inhaltlich gut. Auch Stimme und Tempo der Anleitung sind sehr angenehm!“
„SL-Gesundheit? Probiere ich aus.“
„Ich bin mir sicher, du wirst es mögen! Und ich hoffe, du kommst nächste Woche!“
Was kostet ein Meditationskurs?
„Was kostet der Meditationskurs eigentlich?“, fragte Monika.
„Insgesamt 256,00 €“, antwortete er. Monika zog Luft ein.
„Pass auf“, sagte Karsten, „da du die erste Stunde verpasst mach ich dir ein spezielles Angebot. Du bekommst von mir vor der nächsten Sitzung eine Einzelstunde, in der ich dir die Grundlagen der Meditation erkläre, was sie bewirkt und so weiter. Die schenke ich dir. Für die restlichen sieben Kursabende zahlst du dann 200,00 €. Wie klingt das?“
„Das klingt nicht schlecht. Ich überlege es mir. Und natürlich muss ich noch mit meinem Mann sprechen.“
„Mach das. Sag ihm das, was ich dir über die Zeit für dich gesagt habe! Du brachst Zeit für dich, um für ihn und alle anderen da sein zu können. Er wird es verstehen!“
„Ich hoffe. Jetzt muss ich aber wirklich los!“, sagte Monika und legte die Hand auf den Türgriff.
„Und vergiss nicht die Meditationen auszuprobieren. Wie gesagt: ich empfehle dir SL-Gesundheit!“
„Werde ich, versprochen! Danke, du hörst von mir.“
„Ich hoffe, ich sehe dich auch zum Kurs!“, sagte Karsten lächelnd.
Monika lächelte zurück, dann verschwand sie durch die Tür.
Zeit verloren doch ein Gewinn für dich
Fast eine viertel Stunde hatte Monika bei Holger verbracht. Es fühlte sich aber nicht wie ein Verlust an. Im Gegenteil. Ihr war, als hätte jemand eine Kerze in ihr entzündet, die sie nun mit Wärme, Energie und sanftem Licht erfüllte.
Beschwingt lief sie die Treppen eine Etage höher. Fehler können auch gut sein.
Die Tür der Agentur war verschlossen. Wie erwartet. Hier war niemand mehr. Laut dem Schild an der Tür bereits seit über einer Stunde. Monika warf den Brief in den Briefkasten. Zugestellt ist zugestellt.
Über die Treppe nach unten, raus, in die nächste Buchhandlung. Schnell das Buch für Sophie besorgt, zum Auto und dann ab nach Hause.
Kurz vor ihr schaltete eine Ampel auf Rot. Eine gute Gelegenheit für einen ersten Versuch. Monika schloss die Augen, konzentrierte sich auf ihren Atem, atmete tief ein und aus. Anstatt wie üblich genervt zu warten, bis die Ampel endlich grün wird, war sie nun entspannt und ruhig. Zufrieden fuhr sie weiter.
Entspannt zu Hause
„Hey Ma, du bist spät. Hast du meine Fußballsachen schon gepackt?“, begrüßte sie Florian, als sie ins Haus kam.
„Nein, habe ich noch nicht. Du kannst dir aber sicher sein, dass sie morgen gepackt sind, wenn du sie brauchst. Und übrigens: Hallo, schön dich zu sehen“, antwortete Monika.
„Ja, klar, hallo“, murmelte Florian und ging in sein Zimmer.
Sophie kam um die Ecke. „Mama, hast du mein…“, setzte sie an, unterbrach den Satz aber, als ihr Monika das Buch vor die Nase hielt. „Perfekt, danke!“, sagte Sophie.
„Bitte, gern geschehen. Und auch schön dich zu sehen.“
Nach dem Essen verschwanden die Kinder in ihren Zimmern, Holger im Hobbykeller.
Monika kümmerte sich um den Abwasch, packte die Fußballsachen für Florian und den Koffer für Holgers Geschäftsreise.
Als sie ins Bett ging, hielt sie kurz Inne. Sie blieb an der Bettkannte sitzen, schloss die Augen, nahm einige tiefe Atemzüge. Sie spürte wieder die gleiche Wärme in ihrem Inneren. Zufrieden legte sie sich ins Bett.
Holger kam aus dem Badezimmer, kroch neben ihr unter die Decke, gab ihr einen Kuss. „Du wirkts heute irgendwie so ruhig. Nicht negativ, eher glücklich“, sagte er.
„Stimmt.“
„Woran liegt’s?“
„Ich hatte heute mal ein wenig Zeit für mich.“
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